Weiterbildung ja, aber… die Wünsche der Mitarbeiter

Es steht außer Frage, dass sich berufliche Fortbildung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber lohnt. Das Interesse an Weiterbildung ist entsprechend groß. Doch bei der Frage, wie diese Weiterbildung aussehen soll, gehen die Ansichten weit auseinander. Überraschend ist das nicht.

Arbeitnehmer wollen keine Freizeit mehr opfern

Der Arbeitgeber sieht es natürlich am liebsten, wenn der Arbeitnehmer außerhalb der täglichen Arbeitszeit an seiner Weiterbildung feilt. Der Trend gibt ihnen Recht. Fanden 2007 noch 80 % der betrieblichen Weiterbildungen während der Arbeitszeit statt, sind es mittlerweile nur noch zwei Drittel. Dazu drängen Arbeitgeber verstärkt auf eine höhere Eigenbeteiligung der Arbeitnehmer an den Kosten. Schließlich profitiere vor allem der Arbeitnehmer von seinem steigenden Marktwert, vor allem, wenn er sich nach neuen Jobs umschaut.

Doch in Zeiten des Fachkräftemangels und mit der Ankunft der jüngeren anspruchsvolleren Millennials auf dem Jobmarkt ändert sich die Haltung der Arbeitnehmer zunehmend. Sie setzen schlicht und einfach voraus, dass der Arbeitgeber sie fördert. Freizeit möchten sie dafür immer weniger opfern, sofern es sich nicht um attraktiven Bildungsurlaub handelt. Arbeitgeber müssen also umdenken.

Digitales Lernen und Inhouse-Schulungen im Trend

Der Arbeitnehmer, der an der Volkshochschule in der Freizeit Chinesisch lernt, um damit später seine beruflichen Chancen zu verbessern, stirbt zunehmend aus. Beim Fremdsprachenlernen ist heute individuelles digitales Lernen angesagt. Einerseits bestimmt der Schüler in einem digitalen Kurs sein Lerntempo selber, andererseits kann er von verschiedenen Orten und Geräten aus zu jedem gewünschten Zeitpunkt lernen. Ein dritter Vorteil: Gute Anbieter bringen die Schüler mit Muttersprachlern in Kontakt, die die korrekte Aussprache mit ihnen üben und ihnen die Möglichkeit geben, in der neuen Sprache Konversationen zu üben.

Im Bereich IT haben sich dagegen Inhouse-Schulungen als besonders effektiv bewiesen. Spezialisierte B2B-Anbieter wie medienreich können das Programm ganz auf die Bedürfnisse des Arbeitgebers anpassen. Das gemeinsame Lernen in einem firmeninternen Kurs stärkt das Gemeinschaftsgefühl der Mitarbeiter und ermöglicht es ihnen, sich gegenseitig zu helfen. Da sie die Zeit für die Anfahrt zu einem externen Schulungsort oder gar zu einem mehrtägigen Fortbildungsseminar fernab der eigenen Familie sparen, sind sie meist auch bereit zu akzeptieren, dass die interne Schulung abends über die reguläre Arbeitszeit hinausgeht.

Wer muss wann zahlen?

Unterm Strich ist eine Inhouse-Schulung für Arbeitgeber meist auch die günstigste Variante. Ordnet der Arbeitgeber nämlich die Weiterbildung an, ist er zur Übernahme aller Kosten verpflichtet: Dies umfasst die Vergütung von Überstunden, wenn die Weiterbildung abends oder am Wochenende stattfindet, und die Kosten für die An-/Abreise, Unterkunft und Verpflegung bei externen (mehrtägigen) Seminaren. Will sich der Arbeitnehmer aus eigenem Antrieb weiterbilden, muss ihm der Arbeitgeber zwar ggf. Bildungsurlaub gewähren, doch zur Kostenübernahme ist er grundsätzlich nicht verpflichtet. Zur besseren Motivation und Mitarbeiterbindung in Zeiten des Fachkräftemangels ist die Kostenübernahme dennoch eine gute Idee.

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